Wundversorgung

Professionelle Wundversorgung bei frisch gestochenen Piercings

Da es sich bei jedem Piercing Stechen im Grunde genommen um einen echten chirurgischen Eingriff handelt, spielt die korrekte medizinische Nachsorge eine entscheidende Rolle wie gut und wie schnell das jeweilige Areal verheilen wird. Daher bieten wir als Piercing Großhandel natürlich auch eine breite Palette an Pflastern, Verbänden, Tupfern und weiteren Zubehör an.

Was ist eine Wunde und wer sollte das Piercing-Stechen vornehmen?

Streng wissenschaftlich gesehen handelt es sich bei einer Wunde um eine Trennung des Gewebezusammenhangs und somit ein Defekt des schützenden Deckgewebes an den äußeren oder inneren Körperflächen. Mit oder ohne Gewebeverlust wird die Wunde zumeist durch äußerliche Einwirkung verursacht, kann aber natürlich auch krankheitsbedingt entstehen. In Fall des Piercing Stechens handelt es sich um ein Durchdringen des Hautgewebes und zählt als Einstufung der Wundarten zu den Wunden durch scharfe Gewalt, den Stichwunden. Dies sollte natürlich aber ausschließlich freiwillig und nur unter hygienischen und professionellen Bedingungen geschehen. Das heißt im darauf spezialisierten Piercing Studio mit dementsprechenden Fachpersonal. Es ist ratsam sich vorab über das jeweilige Studio umfassend zu informieren und gegebenenfalls sich einen persönlichen Eindruck vor Ort zu machen, bevor man sich für dieses entscheidet. Auch über Online Portale kannst du dir allerhand Rezensionen und Empfehlungen einholen. Ausreichende Recherche kann sich lohnen und nimmt zu dem das Angstgefühl, wenn man sich in sicheren Händen fühlt.

Wie wird ein Piercing gestochen oder der Ablauf einer Piercing-OP

Natürlich unterscheidet sich der Ablauf je nach Körperstelle. Es gibt aber Dinge die immer gleich bleiben und somit die Grundlage für das Piercen an sich bilden.

Vor Beginn des Eingriffes wird der Piercer seinen Kunden umfassend informieren, wie er vorgehen wird und auch über eventuelle Risiken, die auftreten können. Dieser wichtige erste Schritt leitet das bevorstehende Piercen ein und bietet den Kunden nochmals zusätzlich Zeit um sich darauf einzustellen und um sich abschließend auch für den gewünschten Körperschmuck zu entscheiden.

Nach dieser Aufklärung wird der Piercer dem Kunden ein Dokument zur Unterschrift vorlegen, welches Ihn vor Anzeigen wegen „Körperverletzung“ schützen soll. Denn letztendlich wird der Vorgang so bewertet, da der Piercer keine ärztliche Qualifizierung erbringt und somit die Genehmigung des jeweiligen Kunden benötigt um das Stechen vornehmen zu dürfen.

Ist dies erledigt, kann es aber auch schon los gehen! Die zu piercende Körperstelle wird mit einem für Haut geeigneten Desinfektionsmittel gereinigt. Ob es sich um einen erfahrenen Piercer handelt, könnt ihr in diesem Moment an folgenden erkennen. Denn bei dieser Reinigung der späteren Einstichstelle sollte er mit dem Reinigungstuch oder Tupfer nicht einfach hin und her wischen, da er die Erreger und Schmutzpartikel sonst so nur verteilt und keine fachgerechte Desinfizierung stattgefunden hat. Nach einer gewissen Einwirkungszeit der Desinfektion kann der Piercer die Stelle nun mit einem Hautmarker markieren und die Hautstelle mit einer Zange fixieren und festhalten.

Anschließend kommt der große Moment, der Stich! Hierfür wird eine Hohlnadel, die Venenverweilkanüle, verwendet. Der Vorgang des Durchstechens des Hautgewebes findet innerhalb einer bis weniger Sekunden statt und ist somit im Vergleich zum Tätowieren ein zwar intensiver, aber jedoch kurzer Schmerzmoment.

Der Piercer wird in den meisten Fällen die Nadel mit einer Zange abzwicken und die Venenverweilkanüle wird herausgezogen, sodass nur noch das Plastikröhrchen im Stichkanal verbleibt. Jetzt kann der Erstschmuck durch das Piercingloch geführt werden und mit dem Plastikröhrchen ausgewechselt werden. Als letzten Schritt wird danach noch die Kugel aufgeschraubt und das Piercing stechen ist überstanden.

Wie wird der Stichkanal nach dem Einsatz behandelt?

Unmittelbar nach dem Einsetzen des Piercings wird die gepiercte Körperstelle in der Regel abgedeckt. Um sie so vor eventuellen Verunreinigungen und sonstiger Belastung zu schützen. Diese vom Piercer angelegte Wundversorgung verbleibt für mindestens 8-12 Stunden auf dem frisch gestochenen Piercing und kann danach mit geeigneten Pflegemitteln wie Wundspray, Gel oder einer Lösung behandelt werden. Möglichst wird dafür die passende Position des Körpers eingenommen, sodass die Reinigung sinnvoll und ausreichend lang einwirken kann. Bei einem Bauchnabelpiercing zum Beispiel bietet sich ganz klar die liegende Position an, bei einem Ohren Piercing eher die sitzende Position mit geneigtem Kopf.

Wundheilung von Piercings – ein natürlicher und biologischer Prozess

Die Wundheilung beginnt bereits Minuten nach der Wundsetzung und sollte umgehend mit entsprechenden Heilungsmaßnahmen unterstützt werden. In den ersten Tagen des Abheilungsprozesses sollte lediglich das überschüssige Pflegemittel rund um den Wundbereich vorsichtig abgetupft und gereinigt werden. Anschließend an die Pflege kannst du ein möglichst hypoallergenes Pflaster locker anbringen, sodass die Wunde abgedeckt und geschützt ist vor äußerlichen Einflüssen aus der Umwelt.

Allgemein sind zudem alle dazu gehörigen Hygienemaßnahmen einzuhalten wie z.B. das Hände waschen bevor man in Kontakt mit dem Wundbereich oder Piercing kommt. Ebenfalls sind Wannenbäder oder Schwimmen gehen eher nicht förderlich. Eine gesunde Lebensweise kann die Heilung aktiv unterstützen und die Abheilung positiv beeinflussen. Bei Zungen oder Intimpiercings ist zusätzlich der Austausch von Körperflüssigkeiten zu unterlassen, da so Verunreinigungen in die Wunde eintreten können. Die Dauer der Behandlung und Reinigung ist je nach Stichkanal unterschiedlich, jedoch solltest du eine Intensivreinigung 3-6 Wochen einplanen und konsequent umsetzen.

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